Berlin (epd). Nach einem Angriff mutmaßlich Rechtsextremer auf SPD-Wahlkämpfer Mitte Dezember in Berlin hat die Generalstaatsanwaltschaft Anklage gegen vier junge Männer erhoben. Sie müssen sich unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie Beleidigung vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten.
Die Männer im Alter von mittlerweile 20, 17 sowie zweimal 19 Jahren sollen am 14. Dezember 2024 nach Berlin gereist sein, um an einer rechten Demonstration teilzunehmen. Laut Staatsanwaltschaft sind alle vier mutmaßlich der gewaltbereiten rechtsextremen Jugendszene zuzuordnen und sollen unter anderem der rechtsextremen Organisation „Deutsche Jugend zuerst“ angehören.
An einer Bushaltestelle in Berlin-Lichterfelde sollen sie zufällig auf zwei SPD-Mitglieder an einem Info-Stand zur Bundestagswahl 2025 getroffen sein. Dort sollen sie die SPD-Mitglieder zunächst bedrängt und dann attackiert haben. Einem der SPD-Wahlkämpfer soll dabei massiv mit Springerstiefeln gegen den Kopf und Rumpf getreten worden sein. Der Mann erlitt erhebliche Verletzungen am Kopf- und Körperbereich.
Alarmierte Polizisten wurden laut Staatsanwaltschaft von den Männern ebenfalls attackiert. Ein Polizist wurde dabei am Kopf verletzt, ein weiterer erlitt eine Fraktur an der Hand. Zudem wurden die Beamten rassistisch beleidigt.
Im Zuge der Ermittlungen wurden Ende Dezember Wohnungen in Berlin, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt durchsucht. Dabei wurden unter anderem Schlagwerkzeuge, Messer und rechtes Propagandamaterial gefunden.