Rom (epd). Nach dem Tod von Papst Franziskus haben die Kardinäle in Rom die Trauerzeremonien für die kommenden Tage festgelegt. In ihrer ersten Versammlung am Dienstag beschlossen sie, dass die Beisetzung des Papstes am Samstag stattfinden soll. Franziskus war am Ostermontagmorgen im Alter von 88 Jahren in seiner Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta gestorben.
In der dortigen Kapelle war der Sarg des Papstes zunächst offen aufgebahrt. Am Mittwochmorgen soll der Sarg in den Petersdom übergeführt werden, wo die Gläubigen bis Ende der Woche persönlich am offenen Sarg von Franziskus Abschied nehmen können. Am Mittwoch und Donnerstag wird der Dom dafür bis 24 Uhr geöffnet sein, am Freitag bis 19 Uhr.
Die Versammlung der in Rom bereits anwesenden Kardinäle wird von nun an täglich stattfinden. Sie gilt quasi als geschäftsführende Regierung in der Zeit der Sedisvakanz. Am Dienstagmorgen waren laut Vaticannews rund 60 Kardinäle anwesend. Die nächste Sitzung der Generalkongregation wird am Mittwochnachmittag stattfinden. Das Konklave, die Wahl des neuen Papstes, wird zwischen dem 5. und 10. Mai beginnen.
Die Trauerfeier auf dem Petersplatz ist für 10 Uhr am Samstag geplant. Staatschefs aus aller Welt, wie US-Präsident Donald Trump oder Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, haben bereits ihre Teilnahme angekündigt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde die deutsche Delegation anführen, teilte seine Sprecherin am Dienstag mit.
Wie eine Regierungssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte, wird auch der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Beisetzung des Papstes reisen. Der CDU-Vorsitzende und vermutlich nächste Bundeskanzler Friedrich Merz wird laut einem Parteisprecher in Absprache mit dem Bundespräsidenten und dem amtierenden Kanzler nicht an der Beerdigung des verstorbenen Papstes teilnehmen.
Die Messe wird von Kardinal Giovanni Battista Re, dem Dekan des Kardinalskollegiums, geleitet. Im Anschluss wird der Sarg des Papstes zunächst in den Petersdom und dann in die Basilika Santa Maria Maggiore gebracht, wo Franziskus auf eigenen Wunsch beigesetzt werden wird. Das hatte der gebürtige Argentinier bereits vor einiger Zeit verkündet. So steht es nun auch in seinem einseitigen Testament, das der Vatikan am Montagabend veröffentlichte. Darin steht auch, dass sein Grabstein einfach sein soll, ohne Dekoration und nur mit einer einzigen Inschrift: Franciscus.
Mit dem Tag der Beerdigung beginnen auch die vorgeschriebenen neun Trauertage, die so genannten Novendialien, an denen täglich im Petersdom eine Messe für den verstorbenen Papst abgehalten wird.
Franziskus war am Ostermontag um 7:35 Uhr gestorben. Am Montagabend wurde bekannt gegeben, dass der Papst an einem Schlaganfall und anschließendem irreversiblem Herz-Kreislaufversagen gestorben ist. So steht es auf dem Totenschein. Am Montagabend hatte Kardinal Kevin Farrell in der Kapelle von Santa Marta die offizielle kirchliche Feststellung des Todes von Papst Franziskus vollzogen.
Kurz zuvor hatte auf dem Petersplatz das Rosenkranzgebet für Franziskus begonnen, zu dem Tausende Gläubige gekommen waren. Auf dem Petersplatz wollten Gläubige am Dienstagabend erneut zum Rosenkranzgebet zusammenkommen. Auch in Santa Maria Maggiore sollte später am Abend in Rom für den verstorbenen Papst der Rosenkranz gebetet werden.