Frankfurt a.M. (epd). Die Kirchen in Deutschland haben an Ostern zu mehr Zusammenhalt aufgerufen. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, ermutigte zu einem gesellschaftlichen Aufbruch. „Teilt die guten Nachrichten! Nicht allein die Katastrophenmeldungen!“, sagte die Hamburger Bischöfin am Ostersonntag in einem ZDF-Fernsehgottesdienst. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, warb für eine Kultur des Miteinanders.
Der überraschende Tod von Papst Franziskus hatte den Abschluss des diesjährigen Osterfestes überschattet. Der seit mehreren Wochen schwerkranke Papst ist mit 88 Jahren am Montagmorgen gestorben. Tags zuvor hatte er noch den traditionellen Ostersegen „Urbi et Orbi“ von der Loggia des Petersdoms aus gespendet. Die katholische Kirche in Deutschland würdigte Franziskus als „mutigen Erneuerer des kirchlichen Auftrags“. Der Argentinier war seit 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche.
Der Limburger Bischof Bätzing bezeichnete Ostern als ein Symbol für Menschenwürde. Die Veränderung des gesellschaftlichen Klimas sei auch die Folge eines dramatischen Traditionsabbruchs des christlichen Glaubens und seiner Prägekraft, sagte er am Sonntag im Hohen Dom zu Limburg. Das zeige sich beispielsweise in „zunehmenden Egoismen bis hin zum Bereich der internationalen Verantwortung“, der Aufkündigung solidarischen Zusammenstehens und dem Rückzug aufs Eigene.
Bischöfin Fehrs sagte in ihrer Predigt in der Christ-König-Kirche in Hamburg-Lokstedt: Nötig seien Geschichten vom gelingenden Leben, die Kraft geben. „Das brauchen wir jetzt in unserem Land. Das braucht die Welt. Nur so verwandelt sie sich.“ Fehrs rief zur Hoffnung auf, trotz allem Negativen in der Welt. Sie glaube daran, dass die Liebe immer das letzte Wort haben wird. Ostern sei „der Mut zu glauben, dass Schmerz und Tränen vorübergehen“.
An Ostern feiern Christen weltweit die Auferstehung Jesu nach seinem Tod am Kreuz. Es ist das wichtigste Fest aller Christen. Ostern fällt 2025 für Christinnen und Christen aller Traditionen auf denselben Tag. In der Regel feiern von weltweit mehr als 2,5 Milliarden Christen rund 260 Millionen Orthodoxe die Auferstehung Jesu Christi aufgrund unterschiedlicher Kalenderberechnungen mit teilweise wochenlangem Abstand.