Wie läuft ein Konklave ab?

Blick auf den Petersdom
Nitin Pouniker/Unsplash
Vor der Wahl des neuen Papstes wird im Petersdom eine sogenannte Votivmesse in Vorbereitung auf die wichtige Aufgabe gefeiert.
Nach dem Tod von Papst Franziskus
Wie läuft ein Konklave ab?
Wenn der Heilige Stuhl vakant ist (Sedisvakanz), ist es die Aufgabe des Kardinalskollegiums, einen neuen Papst im Konklave zu wählen. Doch wie läuft die Wahl ab? Informationen dazu von evangelisch.de-Mitarbeiter Mats Nowak.

Wenn alle wahlberechtigten Mitglieder des Kardinalskollegiums, also alle, die bei Eintritt der Sedisvakanz noch nicht 80 Jahre alt sind, das Konklave beginnen, wird im Petersdom eine sogenannte Votivmesse gefeiert. So sollen die Gläubigen und das Kardinalskollegium auf die wichtige Aufgabe der Papstwahl vorbereitet werden. Die Messe wird der 91-jährige Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Kardinal Re, leiten.

Die Wahl selbst wird vermutlich von Kardinalstaatssekretär Pietro Kardinal Parolin oder von Robert F. Kardinal Prevost geleitet, da alle in der Rangordnung höheren Kardinäle nicht mehr wahlberechtigt sind. Nach einem kurzen Gebet in der paulinischen Kapelle werden die Wahlberechtigten, während sie die Allerheiligen-Litanei und den Hymnus "Veni creator spiritus" ("Komm Heiliger Geist") singen, in die Sixtinische Kapelle ziehen.

Dort werden dann alle Kardinäle einen Eid auf die Evangelien ablegen, dass sie die Geheimhaltung des Konklaves und dessen Regeln einhalten werden.
Danach wird der Zeremonienmeister für die liturgischen Feiern des Papstes das berühmte "Extra omnes" ("Alle hinaus") sprechen.

 

Damit beginnen dann die eigentlichen Wahlgänge. Davon gibt es pro Tag in aller Regel vier, bis ein Kandidat die nötige Zweidrittelmehrheit der Stimmen auf sich vereinen kann. Nach jedem zweiten oder nach dem erfolgreichen Wahlgang werden die Kardinäle durch Rauchzeichen den Verlauf der Abstimmung mitteilen. Steigt schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle gibt es keinen neuen Papst, steigt allerdings weißer Rauch in den römischen Himmel, haben die Kardinäle einen neuen Papst gewählt.

Dieser wird dann in der 'Raum der Tränen' genannten Sakristei der Sixtinischen Kapelle die päpstlichen Gewänder anlegen und sich auf der Benediktionsloggia des Petersdoms zum ersten Mal den Gläubigen zeigen und ihnen den Segen "Urbi et orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis") spenden.