Berlin (epd). Das Patenschaftsnetzwerk Ortskräfte hat die Charterflüge nach Deutschland für afghanische Flüchtlinge begrüßt. „Ich finde es gut, dass es diese Flüge aus Pakistan gibt“, sagte der Projektbeauftragte des Patenschaftsnetzwerks Ortskräfte, Markus Kurczyk, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Donnerstag). Die Sicherheitsüberprüfungen fänden mittlerweile auf einem extrem hohen Niveau statt. „Da habe ich deutlich weniger Angst als bei Menschen aus Afghanistan, die auf unkontrollierten Fluchtwegen nach Deutschland kommen“, sagte er.
Allerdings litten die Ortskräfte, weil sie mit allen anderen, die aus rein humanitären Gründen einreisen dürften, in einen Topf geworfen würden, obwohl sie für Deutschland eine mit Gefährdung verbundene Leistung erbracht hätten, kritisierte Kurczyk. Sie hätten daher Wertschätzung und Anerkennung verdient.
Das Patenschaftsnetzwerk Ortskräfte kümmert sich um Afghaninnen und Afghanen, die bis 2021 in Afghanistan für die Bundeswehr, das Auswärtige Amt oder das Entwicklungshilfeministerium gearbeitet haben und deshalb unter dem Taliban-Regime besonders gefährdet sind.
Ein Flugzeug mit gefährdeten Afghaninnen und Afghanen war am Mittwoch in Deutschland gelandet. Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 nimmt Deutschland gefährdete Personen aus dem Land auf, die über in Pakistan organisierte Charterflüge einreisen. Die Mehrheit der Menschen bei bislang drei Flügen seit dem 24. Februar waren nach Angaben des Auswärtigen Amtes Frauen und minderjährige Kinder.