Köln, Genf (epd). Zwei Jahre nach Ausbruch des Konflikts im Sudan hat sich laut den UN die Zahl der hilfsbedürftigen Kinder und Jugendlichen fast verdoppelt. Anfang 2023 seien rund 7,8 Millionen Kinder und Jugendliche auf Hilfe angewiesen gewesen, heute seien es mehr als 15 Millionen, teilte das Hilfswerk Unicef am Dienstag in Köln mit.
Ohne eine massive Ausweitung der Unterstützung könnte die bereits jetzt größte humanitäre Krise der Welt noch weiter eskalieren, warnte das Kinderhilfswerk. Die Gewalt gegen Kinder habe ein erschütterndes Ausmaß angenommen. Allein in der vergangenen Woche seien Berichten zufolge mindestens 23 Kinder und neun humanitäre Helfer in Nord-Darfur getötet worden.
Flucht, Hunger und Krankheiten nähmen zu. „Zwei Jahre Gewalt und Vertreibung haben das Leben von Millionen von Kindern im Sudan zerstört“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Im Sudan tobt ein Konflikt zwischen der Armee und der Miliz „Rapid Support Forces“.
Die Kämpfe hatten am 15. April 2023 in der Hauptstadt Khartum begonnen und weiteten sich schnell auf weitere Teile des Landes aus. Nahezu 13 Millionen Menschen sind laut den UN auf der Flucht. Mehrere diplomatische Anläufe für ein Ende des Krieges scheiterten. Zuletzt eroberte die sudanesische Armee Khartum zurück.