Frauenrechtlerinnen vermissen Koalitionspositionen zu Menschenhandel

Frauenrechtlerinnen vermissen Koalitionspositionen zu Menschenhandel

Koblenz (epd). Die Frauenrechtsorganisation Solwodi vermisst im Koalitionsvertrag konkrete Positionen zu Menschenhandel und Prostitution. Das Papier von Unionsparteien und SPD spreche zwar von der zu fördernden Gleichstellung der Frau und ihrem Schutz vor Gewalt, doch müssten diese Ziele auch für Frauen in der Prostitution gelten, forderte Solwodi am Montag in Koblenz. „Der Koalitionsvertrag verliert kein Wort darüber, dass viele Menschen in der Prostitution in prekären Verhältnissen leben, keine Krankenversicherung haben und massiver Gewalt ausgesetzt sind“, erklärte die Solwodi-Vorsitzende Maria Decker.

Zum Menschenhandel erkläre das Koalitionspapier lediglich, dass Deutschland Drehscheibe des Menschenhandels sei, kritisierte Solwodi. Konsequenzen blieben unerwähnt. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu: „Im Lichte der Evaluationsergebnisse zum Prostituiertenschutzgesetz werden wir mit Unterstützung einer unabhängigen Experten-Kommission bei Bedarf nachbessern.“

Der Name Solwodi steht für „Solidarity with Women in Distress“ (Solidarität mit Frauen in Not) und ist nach eigenen Angaben in 18 deutschen Städten vertreten.