Schulze: Katastrophe im Sudan findet "viel zu wenig Beachtung"

Schulze: Katastrophe im Sudan findet "viel zu wenig Beachtung"

Berlin (epd). Anlässlich des Kriegsbeginns im Sudan vor rund zwei Jahren ruft die geschäftsführende Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) zu mehr internationalem Engagement auf. „Die internationale Gemeinschaft muss weiter hinschauen, ihr Engagement fortsetzen und zugleich den Druck auf die Kriegsparteien erhöhen, an den Verhandlungstisch zu kommen“, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Schulze bedauerte, dass die Lage im Sudan international „viel zu wenig Beachtung“ findet. „Dabei spielt sich dort die derzeit größte humanitäre Katastrophe der Welt ab“, sagte sie. Millionen Menschen seien aus ihrer Heimat vertrieben worden und Millionen seien immer noch abgeschnitten von jeder Versorgung, weil Hilfslieferungen sie nicht erreichten.

Im Sudan war vor zwei Jahren ein Machtkampf zwischen der regulären Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) eskaliert. Die Kämpfe hatten am 15. April 2023 in der Hauptstadt Khartum begonnen und weiteten sich schnell auf weitere Teile des Landes aus. Mehrere diplomatische Anläufe für ein Ende des Krieges scheiterten. Zuletzt eroberte die sudanesische Armee Khartum zurück.

Am 15. April wird Deutschland gemeinsam mit Frankreich und der EU als Mitgastgeber an einer von Großbritannien organisierten Sudan-Konferenz teilnehmen. Die Außenministerinnen und -minister kommen vor dem Hintergrund drohender Einschnitte bei der US-Hilfe für den Sudan zusammen.