Düsseldorf (epd). Die Verbände der Behindertenselbsthilfe fordern eine verbindliche gesetzliche Verpflichtung des privaten Gewerbes zur Barrierefreiheit analog zu den Vorgaben im öffentlichen Bereich. „Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen dürfen nicht an der Eingangsstufe eines Geschäfts oder an digitalen Hürden scheitern“, erklärte Martin Danner, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe, am Donnerstag in Düsseldorf.
Die Ankündigung der künftigen Bundesregierung im Koalitionsvertrag, stärker auf Barrierefreiheit in der Privatwirtschaft hinwirken zu wollen, sei zwar ein wichtiges Signal, sagte Danner. Lediglich auf Veränderungen „hinzuwirken“ reiche aber nicht aus: „Barrierefreiheit darf nicht vom guten Willen einzelner Unternehmen abhängen.“
Darüber hinaus forderte der Dachverband von 119 Selbsthilfeorganisationen chronisch kranker und behinderter Menschen die künftige Bundesregierung auf, die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes unverzüglich in Angriff zu nehmen. Die Belange von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen seien kein Randthema, sondern Teil einer gerechten und inklusiven Gesellschaft.