Berlin (epd). Archäologen haben im sizilianischen Agrigent einen antiken Hörsaal und zwei seltene Inschriftenblöcke gefunden. Die Entdeckungen habe ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Berliner Archäologen gemacht, erklärte die Freie Universität Berlin (FU) am Mittwoch.
Der Hörsaal, ein sogenanntes Auditorium, war Teil des Gymnasiums, einer „Mischung aus Fitness-Center und Schule“, wie die FU schreibt. Agrigent war demnach um 580 vor Christus als größte griechische Kolonie auf Sizilien gegründet worden. Es ist heute für seine zahlreichen gut erhaltenen antiken Bauwerke bekannt.
Die Archäologen legten den antiken Hörsaal frei, „ein kleines überdachtes Theater, in dem auf acht ansteigenden, halbrund angeordneten Sitzreihen etwa 200 Personen Platz fanden“. Als das Gymnasium von Agrigent im zweiten Jahrhundert vor Christus errichtet wurde, habe „kein anderes derzeit bekanntes Gymnasium der antiken Welt einen solchen Hörsaal“ gehabt.
In der halbrunden „Orchestra“ des Hörsaals, wo einst Lehrer und Schüler vor Publikum auftraten, fand das Grabungsteam zwei große Blöcke mit griechischer Inschrift. Im Text gehe es unter anderem um Reparaturarbeiten im Gymnasium.