Berlin (epd). Die Zahlung eines bedingungslosen Grundeinkommens wirkt sich einer Studie zufolge bei den Beziehern positiv auf Lebenszufriedenheit und Arbeitsleben aus. Menschen arbeiteten zwar nicht weniger, seien aber deutlich zufriedener im Beruf und mental gesünder, sagte die Wiener Wirtschaftspsychologin Susann Fiedler am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung der Ergebnisse einer Landzeitstudie zum bedingungslosen Grundeinkommen.
Initiiert wurde das Pilotprojekt mit insgesamt rund 1.700 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern im Alter zwischen 21 und 40 Jahren vom Verein Mein Grundeinkommen und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). DIW-Studienleiter Jürgen Schupp sagte, die Studienergebnisse entkräfteten das Stereotyp, dass Grundeinkommensbezieher in die „soziale Hängematte“ abgleiten: „Es wäre wünschenswert, wenn in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft hoffentlich künftig verstärkt faktenbasiert gestritten würde.“
Rund 120 der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer erhielten den Angaben zufolge zwischen Juni 2021 und Mai 2024 monatlich 1.200 Euro Grundeinkommen zur freien Verfügung. Für die Studie wurden sie im Laufe der drei Jahre wie eine Vergleichsgruppe ohne Grundeinkommen achtmal unter anderem zu Einkommen, Gesundheit, Wohlbefinden, Erwerbstätigkeit und Zukunftsplänen befragt. Teilnehmen konnten Personen mit einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 1.100 und 2.600 Euro. Finanziert wurde die Auszahlung des bedingungslosen Grundeinkommens durch Spenden von mehr als 200.000 Menschen.