Genf (epd). Gekürzte internationale Hilfszahlungen belasten laut den Vereinten Nationen zunehmend die täglich wachsende Flüchtlingsbevölkerung in Uganda. Der Staat verfüge nur über begrenzte Ressourcen, sei aber das größte Aufnahmeland Afrikas für Flüchtlinge, warnte das Hilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf.
Uganda beherberge 1,8 Millionen Flüchtlinge. Nahezu 600.000 Menschen stammten aus der Demokratischen Republik Kongo, in deren Osten seit Jahren schwere Gewalt herrscht. Seit Januar seien 41.000 Kinder, Frauen und Männer aus dem Kongo nach Uganda geflüchtet. Auch aus dem seit fast zwei Jahren von einem Krieg betroffenen Sudan kämen Flüchtlinge nach Uganda.
Die Transit- und Aufnahmezentren an der Grenze seien überfüllt. Mit Beginn der Regenzeit würden alle verfügbaren Räume, einschließlich Küchen und Registrierungsbereiche, für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt.
Besonders betroffen seien Kinder, von denen viele in einem geschwächten Zustand Uganda erreichen. Etliche von ihnen litten unter Malaria und Unterernährung. Seit Januar seien Berichten zufolge bis zu neun Kinder unter fünf Jahren in den Transitzentren Nyakabande und Matanda im Südwesten Ugandas an durch Unterernährung bedingter Blutarmut gestorben.
US-Präsident Donald Trump hatte im Januar alle US-Hilfsprogramme im Ausland für eine 90-tägige Überprüfung ausgesetzt. Zudem schaffte Trump die humanitären Programme der Hilfsagentur USAID ab. Auch andere Regierungen kürzten ihre Zahlungen für humanitäre Programme weltweit.