Nach Drohschreiben: Duisburger Schulen sollen wieder öffnen

Nach Drohschreiben: Duisburger Schulen sollen wieder öffnen
17 Schulen sind in Duisburg zu, Distanzunterricht statt Präsenz: Die vorsorgliche Schließung begründet die Bezirksregierung mit einer "unklaren Bedrohungslage". Die Polizei verwies auf Drohmails. Am Dienstag steht wieder "Normalbetrieb" an.

Duisburg, Düsseldorf (epd). Die Duisburger Schulen, die nach Drohschreiben vorsorglich am Montag geschlossen blieben, werden voraussichtlich am Dienstag wieder öffnen. Wie eine Sprecherin der Bezirksregierung dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag erläuterte, sei „vorbehaltlich der weiteren Entwicklung“ geplant, dass der Unterricht an den Schulen am Dienstag wieder in Präsenz stattfinde. Der Staatsschutz hat nach Polizeiangaben Ermittlungen aufgenommen.

Wegen zweier Drohschreiben mit unbekanntem Absender blieben viele Schulen in Duisburg am Montag geschlossen. Wie die Polizei am späten Sonntagabend mitteilte, ist der Absender der Schreiben an die Gesamtschule-Mitte unbekannt. Er habe bereits am Freitag Straftaten für Montag in der Gesamtschule angekündigt und dabei bedrohliche und rechtsradikale Äußerungen verwendet, hieß es. Am Sonntag sei erneut ein Schreiben mit bedrohlichen Inhalten eingetroffen, die 13 weitere Schulen im Stadtgebiet betrafen.

Die zuständige Bezirksregierung Düsseldorf sprach am Montag von einer „unklaren Bedrohungslage“, die für die Gesamt- und Sekundarschulen bestanden habe. „Aus Gründen äußerster Vorsicht und zum umfassenden Schutz von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und allen am Schulleben Beteiligten“ habe die Bezirksregierung als Schulaufsicht beschlossen, für Montag an den 15 Duisburger Gesamtschulen und den zwei Sekundarschulen den Präsenzunterricht auszusetzen und Distanzunterricht einzurichten. Die Polizei kündigte an den Schulen Aufklärungs- und Präsenzmaßnahmen an.

In einem Interview mit dem WDR kritisierte der Bezirksschülersprecher Florim Iseini am Montag eine unklare Kommunikation. Dies sei vermutlich weniger den Schulleitungen geschuldet als eher der Bezirksregierung, sagte er. Unter den Schülerinnen und Schülern mit Migrationsgeschichte habe dies zu großer Verunsicherung geführt.