Prozess wegen Angriffs auf Studenten Lahav Shapira

Prozess wegen Angriffs auf Studenten Lahav Shapira

Berlin (epd). Wegen des mutmaßlich antisemitischen Angriffs auf den Studenten Lahav Shapira beginnt am Dienstag in Berlin der Strafprozess gegen einen 24-jährigen Angeklagten. Die Staatsanwaltschaft wirft Mustafa El-H. A. vor, den damals 30-jährigen Shapira am 2. Februar 2024 auf offener Straße attackiert und schwer verletzt zu haben. Laut Anklage war Shapiras Engagement im Zusammenhang mit dem aktuellen Nahost-Konflikt ausschlaggebend für die als antisemitisch eingestufte Tat, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. (AZ: 264 Ls 1024/24)

Zum ersten Verhandlungstag in dem Verfahren am Amtsgericht Tiergarten hat sich auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, angekündigt. Klein erklärte am Montag, das Verfahren zeige deutlich, „wie gefährlich Antisemitismus ist und wie wichtig seine konsequente Verfolgung und Ahndung durch die Justiz ist“. Antisemitismus breche sich gerade nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gaza-Streifen „auch in Deutschland ungehemmt Bahn“ und werde zunehmend normalisiert.

Klein betonte, eine wachsende Zahl von Menschen halte es „auf fatale Weise für legitim, den hier lebenden Jüdinnen und Juden Verantwortung für die Gewalt im Nahen Osten zuzusprechen“. Das entspreche einem gängigen antisemitischen Muster. Es sei wichtig, dass bei Ermittlungen Judenhass als Motiv auch zielgenau von den Strafverfolgungsbehörden erkannt wird. Der laut Staatsanwaltschaft kampfsporterfahrene Angeklagte muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.