Bonn (epd). Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ berichtet von Hilfsgütern, die in das Erdbebengebiet von Myanmar gelangen. Trotz zerstörter Straßen und Brücken könnten sie mithilfe lokaler Teams von Partnerorganisationen verteilt werden, erklärte das Bündnis von Hilfsorganisationen am Mittwoch in Bonn. Zum dringendsten Bedarf gehören demnach sauberes Trinkwasser, Medikamente und medizinisches Material. Auch Zelte, Moskitonetze und Wasserfilter würden benötigt.
Für diese Hilfe gingen den Angaben nach in knapp einer Woche bereits rund drei Millionen Euro Spenden bei „Aktion Deutschland Hilft“ ein. Dies sei ein starkes Signal der Solidarität, erklärte Hauptgeschäftsführerin Maria Rüther. Der Bedarf an Hilfe in Myanmar sei riesig. Es fehle an Nahrungsmitteln. Obdachlos gewordene Familien schliefen im Freien oder in überfüllten Notunterkünften. Menschen harrten in der Hitze ohne ausreichend Wasser, Nahrung und medizinische Versorgung aus.
Verseuchtes Wasser könne nun schwere Durchfälle und Infektionskrankheiten verursachen, hieß es. Zudem führe keimbelastetes Wasser bei der Wundversorgung zu einem hohen Infektionsrisiko, warnt Arno Coerver, Trinkwasserspezialist von Malteser International. Schnelle Hilfe sei auch deshalb nötig, weil Ende Mai die Monsunzeit mit heftigen Regenfällen beginne.
Zwei mobile Kliniken der Johanniter haben den Angaben zufolge bereits ihre Arbeit in Mandalay aufgenommen. Medizinische Teams der Malteser würden Verletzte behandeln und Kranke mit Medikamenten und Erste-Hilfe-Material versorgen. Teams für Wasser, Sanitär und Hygiene würden Wasserleitungen reparieren, Notlatrinen bauen sowie Seife und Chlortabletten zur Wasseraufbereitung verteilen.
Ein Erdbeben mit einer Stärke von 7,7 hatte in der vergangenen Woche am Freitagmittag (Ortszeit) die Region erschüttert und viele Gebäude in Myanmar und Thailand zum Einsturz gebracht. Über 2.000 Menschen kamen laut offiziellen Angaben ums Leben, die tatsächliche Zahl könnte jedoch viel höher liegen.