Washington (epd). Die Auflösung der Entwicklungsbehörde USAID hat Medienberichten zufolge eine schnelle US-Hilfe für Erdbebenopfer in Myanmar stark behindert. Die „Washington Post“ zitierte am Montag den früheren leitenden USAID-Mitarbeiter Chris Milligan, zuständig für Myanmar unter dem Präsidenten Barack Obama: „Andere Nationen haben mobilisiert, wir haben nicht, weil wir die Teile der Regierung mit der Fähigkeit zum Eingreifen stillgelegt haben.“
Normalerweise schicke die US-Regierung bei Erdbeben binnen weniger Stunden ein Hilfsteam, sagte Milligan im Rundfunksender NPR. Beim Erdbeben in der Türkei 2023 seien 200 Hilfskräfte im Einsatz gewesen
Das Erdbeben in Myanmar und Thailand mit einer Stärke von 7,7 auf der Richterskala hatte laut den Vereinten Nationen am Freitagmittag (Ortszeit) die Region erschüttert und zahlreiche Gebäude zum Einsturz gebracht. Viele Menschen seien tot, verletzt oder verschüttet, hieß es.
Ebenfalls am Freitag hatte US-Außenminister Marco Rubio die De-facto-Auflösung der Entwicklungsbehörde USAID bekannt gegeben. Die „Ära von USAID“ sei vorüber, erklärte er. Ein Großteil der Beschäftigten wurde entlassen, und die meisten Programme wurden eingestellt.
Die US-Botschaft in Myanmar kündigte Hilfe im Wert von zwei Millionen US-Dollar an. Das Geld werde an humanitäre Hilfsorganisationen gegeben. Zudem komme ein USAID-Notfallteam nach Myanmar, um zu ermitteln, was die „dringlichsten Bedarfe sind“. Die „New York Times“ berichtete, das Team werde am Mittwoch in Myanmar erwartet.
Tammy Bruce, Sprecherin des amerikanischen Außenministeriums, wies am Montag Kritik an der US-Hilfe in Verbindung mit der USAID-Auflösung zurück. Experten der USA in Bangkok, Manila und Washington beobachteten die Situation in Koordination mit Vertretern der Regierungen in der Region, sagte sie.