Sudan: UN-Kommissar fordert nach Massaker Bestrafung der Täter

Sudan: UN-Kommissar fordert nach Massaker Bestrafung der Täter

Genf (epd). Nach den Luftangriffen auf einen Markt in Sudans Region Darfur hat der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, eine Bestrafung der Täter gefordert. Bei dem Massaker der sudanesischen Streitkräfte in dem Dorf Tura seien laut Berichten Hunderte Zivilisten getötet und zahlreiche weitere verletzt worden, erklärte Türk am Mittwoch in Genf.

In dem Krieg im Sudan zwischen den regulären Streitkräften und den paramilitärischen Miliz „Rapid Support Forces“ würden fast täglich Zivilisten wahllos getötet, verstümmelt und misshandelt. Zivile Objekte seien häufig Ziel von Angriffen. Dabei handele es sich allem Anschein nach um Kriegsverbrechen.

Die Attacken in Tura nahe der Provinzhauptstadt El Fasher fanden am Montag statt. Im Sudan eskalierte vor knapp zwei Jahren ein Machtkampf zwischen der Armee und der RSF-Miliz zu einem Krieg. Das Militär hat in jüngster Zeit seine Angriffe verstärkt.

Der Krieg löste eine der schlimmsten humanitären Krisen weltweit aus. Zehntausende Menschen wurden getötet, mehr als zwölf Millionen sind auf der Flucht und fast 25 Millionen leiden nach UN-Angaben unter akutem Hunger. Das ist etwa die Hälfte der Bevölkerung.