UN-Ernährungsprogramm: Entwicklungshilfe nicht kürzen

UN-Ernährungsprogramm: Entwicklungshilfe nicht kürzen

Berlin (epd). Das World Food Programm (WFP) der Vereinten Nationen warnt Union und SPD vor Kürzungen bei der Entwicklungshilfe im Zuge der angestrebten Regierungsbildung. „Weniger Mittel heißt, Menschen werden sterben. Mehr Hunger fördert Instabilität, die am Ende auch Deutschland treffen kann“, sagte der Deutschland-Direktor des WFP, Martin Frick, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag).

Allein das WFP erwarte für dieses Jahr einen Rückgang der finanziellen Mittel von weltweit insgesamt knapp 40 Prozent. „Wir schätzen, das wird in den nächsten sechs Monaten 58 Millionen Hungernde, darunter 9 Millionen Flüchtlinge, in 28 Ländern treffen“, sagte Frick.

Während sich andere Staaten zurückziehen, müsse der neue Bundestag Verantwortung übernehmen. „Internationale Hilfe ist kein Luxus, sondern ein kosteneffektives Werkzeug deutscher Außenpolitik“, sagte Frick.

Am Montag sollen die 16 Arbeitsgruppen von Union und SPD ihre Ergebnisse bei den Verhandlungen über eine schwarz-rote Koalition vorlegen. Das vor Verhandlungsbeginn beschlossene Sondierungspapier enthält zur zukünftigen Entwicklungspolitik keine näheren Festlegungen.