Berlin, Oranienburg (epd). Der 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus im Mai wird in Brandenburg auch in diesem Jahr gemeinsam mit Überlebenden des NS-Terrors begangen. In den Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück würden dazu 17 Überlebende aus zahlreichen Ländern erwartet, hieß es am Donnerstag bei der Vorstellung des Programms in Berlin. Zur Gedenkfeier in Sachsenhausen würden sechs Überlebende aus Israel, Polen und der Ukraine in Oranienburg erwartet, sagte Gedenkstättenleiterin Astrid Ley. Sie seien alle zwischen 90 und 100 Jahre alt.
Ley sagte, von den zunächst 30 angeschriebenen Überlebenden hätten viele abgesagt, weil sie sich die weiten Reisen aus Israel und aus Übersee nicht mehr zutrauen. Bei dem Gedenken in Sachsenhausen am 4. Mai würden auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) mit Überlebenden zusammentreffen. Die Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück, Andrea Genest, sagte, zu den dortigen Gedenkfeiern würden elf Überlebende aus Ungarn, Israel, Polen und Deutschland erwartet.
Brandenburgs Kulturstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) warnte davor, die Bedeutung des 8. Mai 1945 zu relativieren und den Tag nicht als Tag der Befreiung zu sehen. Vorstöße aus Kreisen der AfD dazu seien nicht akzeptabel. Dünow sagte, das Gedenken bleibe auch angesichts des Sterbens der Zeitzeugen sowohl staatliche als auch zivilgesellschaftliche Aufgabe. Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten engagiere sich dabei vorbildlich und zeige große Empathie mit den Opfern.