Weinwirtschaft wählt künftig Deutsche Weinhoheit statt Weinkönigin

Weinwirtschaft wählt künftig Deutsche Weinhoheit statt Weinkönigin

Bodenheim (epd). Anstelle der Deutschen Weinkönigin wählen die Anbaugebiete der Bundesrepublik aus Gründen der Geschlechtergerechtigkeit künftig die Deutsche Weinhoheit. Im Herbst 2025 würden aus den Weinbauregionen Rheinhessen und Mittelrhein erstmals auch zwei Männer zu der bundesweiten Wahl entsandt, teilte das für die Veranstaltung zuständige Deutsche Weininstitut (DWI) mit Sitz in Bodenheim bei Mainz am Montag mit. „Die Tradition war bislang, dass es Frauen waren“, sagte ein Sprecher des DWI dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag. Es bestehe jedoch kein Zweifel daran, dass auch Männer die Weinwirtschaft genauso gut vertreten könnten.

Somit könnte es erstmals in der 76-jährigen Geschichte des Titels einen Deutschen Weinkönig geben. In diesem Fall würde die Weinhoheit bei offiziellen Terminen als Herrschaftszeichen statt der bislang üblichen Krone eine Amtskette tragen, wie das DWI mitteilte.

Die Deutsche Weinkönigin gilt seit 1949 als Repräsentantin der bundesdeutschen Weinwirtschaft. Die Amtsinhaberinnen repräsentieren die Branche im Verlaufe eines Jahres bei zahlreichen Terminen im In- und Ausland. In der Endauswahl, die traditionell in Neustadt an der Weinstraße stattfindet, wird die oberste Weinhoheit der Bundesrepublik aus den im Jahr zuvor gewählten Weinköniginnen und neuerdings -königen der insgesamt 13 Anbaugebiete bestimmt. Ursprünglich sahen die Regularien vor, dass sich ausschließlich ledige Winzertöchter um den Titel bewerben konnten. Diese Voraussetzung war mit der Jahrtausendwende abgeschafft worden.