Zentralrat: Stärker gegen antimuslimischen Rassismus vorgehen

Zentralrat: Stärker gegen antimuslimischen Rassismus vorgehen

Köln (epd). Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) beklagt einen weltweit wachsenden antimuslimischen Rassismus. „Die zunehmende Zahl islamfeindlicher Angriffe, Hassreden und Diskriminierungen zeigt, dass wir handeln müssen - nicht nur an Gedenktagen, sondern jeden Tag“, erklärte der ZMD-Vorsitzende Abdassamad El Yazidi am Samstag in Köln. Er forderte unter anderem die Einsetzung eines Beauftragten für muslimisches Leben und gegen antimuslimischen Rassismus. Dieser soll „strukturellen Rassismus und Islamfeindlichkeit sichtbar machen, Maßnahmen koordinieren und eine stärkere politische Verankerung des Themas gewährleisten“.

El Yazidi äußerte sich aus Anlass des Internationalen Tags zum Kampf gegen Islamophobie. Er wird in Erinnerung an den Terroranschlag vom 15. März 2019 im neuseeländischen Christchurch begangen, bei dem ein Rechtsextremist 51 Muslime tötete. Der ZMD-Vorsitzende wies darauf hin, dass im Jahr 2023 rund 1.460 islamfeindliche Delikte polizeilich erfasst wurden, ein Anstieg um 140 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten dieser Straftaten lassen sich nach Angaben des Bundeskriminalamts dem rechten Spektrum zuordnen.

Christchurch sei „kein abgeschlossener Einzelfall, sondern eine Realität, die auch in Deutschland jederzeit eskalieren kann“, warnte der Zentralrat. Nötig seien daher eine konsequente Bekämpfung von antimuslimischem Rassismus, effektive Strafverfolgung und ein besserer Schutz für Moscheen und muslimische Einrichtungen.