Initiative lädt in Häuser von NS-Opfern ein

Initiative lädt in Häuser von NS-Opfern ein

Frankfurt a.M. (epd). Die ehrenamtliche Initiative „Denk Mal Am Ort“ erinnert an Menschen, die während der NS-Zeit verfolgt, entrechtet und ermordet worden sind. Unter dem Motto „Jedes Haus hat eine Geschichte zu erzählen“ werde 80 Jahre nach Kriegsende am 5. und 6. April an den einstigen Wohn- und Wirkstätten mit zwölf Veranstaltungen an verfolgte Frankfurter Bürger und Bürgerinnen gedacht, teilte die Initiative am Freitag in Frankfurt am Main mit. Mit Ausstellungen, Filmen, Rundgängen, Gesprächen und Musik werde gezeigt, wie schleichend die Entmenschlichung und Abschaffung der Demokratie verlief.

Vor der Herrschaft der Nazis waren beispielsweise zahlreiche Kaufhäuser auf der Frankfurter Einkaufsstraße Zeil in jüdischem Besitz. Mit dem sogenannten April-Boykott am 1. April 1933 habe der NS-Staat eine gezielte Kampagne gegen die jüdischen Geschäftsinhaber gestartet. „Sie wurden boykottiert, kriminalisiert und zum Verkauf gezwungen“, heißt es in der Mitteilung. Die Historikerin Angelika Rieber und der Stadtteilhistoriker Dieter Mönch erzählen bei einem Stadtgang am 6. April die Geschichten einiger Kaufhäuser. Stephanie Apt aus New York werde von ihrer Familie berichten, der das Kaufhaus Fuhrländer gehört habe.

Die deutschlandweite Initiative „Denk Mal Am Ort “setzt sich nach eigenen Angaben seit 2016 für eine offene Gesellschaft ein. Sie geht zurück auf das niederländische Projekt „Open Jewish Homes“.