Rund 400 Kindersoldaten im Ostkongo rekrutiert

Rund 400 Kindersoldaten im Ostkongo rekrutiert

Nairobi, Kinshasa (epd). Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind seit Jahresbeginn laut „Save the Children“ Hunderte Kindersoldaten rekrutiert worden. Lokale Partner der Hilfsorganisation hätten für Januar und Februar mehr als 400 solcher Fälle dokumentiert, erklärte das Hilfswerk am Freitag in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa. Seit dem Vormarsch der M23-Rebellen in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu hat die Gewalt in dem zentralafrikanischen Land stark zugenommen.

Die Jüngsten unter den neu rekrutierten Kindersoldaten sind laut „Save the Children“ erst 14 Jahre alt. Zum Teil seien Kinder und Jugendliche aus der Schule oder auf der Straße von bewaffneten Gruppen aufgegriffen worden. Einige von ihnen würden nun gegen ihren Willen an der Waffe ausgebildet.

„Save the Children“ unterstrich, dass die Rekrutierung von Minderjährigen ein Bruch des Völkerrechts sei und ein Kriegsverbrechen darstellen könne. Wer für die Rekrutierung verantwortlich ist, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Im Ostkongo kämpfen neben den M23-Rebellen, die von Ruanda unterstützt werden, zahlreiche weitere Milizen um Macht und Einfluss.

Der Einsatz von Kindersoldaten wird international geächtet. Ein Zusatzprotokoll der UN-Kinderrechtskonvention soll Minderjährige unter 18 Jahren vor Krieg und Gewalt schützen. Das UN-Hilfswerk Unicef schätzt, dass weltweit Zehntausende Kinder von bewaffneten Gruppen für ihre Zwecke missbraucht werden. Dazu zählt nicht nur der Kampf mit der Waffe, sondern auch der Einsatz von Kindern als Köche, Spioninnen oder für Kurierdienste. Genaue Zahlen liegen nicht vor.