Nairobi (epd). Die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC) beendet ihren Militäreinsatz im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Nach einem virtuellen Gipfel am Donnerstag veröffentlichte der regionale Staatenbund auf der Internetplattform X eine Erklärung, laut der die Truppen schrittweise abgezogen werden sollen. Soldaten aus Südafrika, Malawi und Tansania waren zur Unterstützung der kongolesischen Armee in der umkämpften Region. Zuletzt hatte sich die Krise aufgrund des Vormarsches der M23-Rebellen verschärft.
Trotz des Abzugs werde man sich weiter für eine Verbesserung der Sicherheitslage im Ostkongo einsetzen, heißt es in der Erklärung. Darin sprechen die Staats- und Regierungschefs den Familien der seit Jahresbeginn im Ostkongo getöteten Soldaten der SADC-Truppe ihr Beileid aus. Wie viele Streitkräfte zuletzt noch in der Region stationiert waren, geht nicht aus der Erklärung hervor. Südafrika hatte ursprünglich angekündigt, bis zu 2.900 Soldaten zu schicken.
Im Ostkongo bekämpfen sich Dutzende Milizen und die Armee seit Jahren. Bei dem Konflikt geht es auch um die Kontrolle über wertvolle Bodenschätze. Die Rebellengruppe M23 hatte im Zuge ihrer jüngsten Offensive große Geländegewinne gemacht und die Provinzhauptstädte Goma und Bukavu unter ihre Kontrolle gebracht. Unterstützt wird die Miliz, die vorgibt, Angehörige der Tutsi-Volksgruppe zu schützen, vom Nachbarland Ruanda. Bei den Kämpfen kamen mehrere Soldaten der SADC-Mission ums Leben.
Bisherige Versuche, den Konflikt diplomatisch zu lösen, blieben ohne Erfolg. Ein neuer Anlauf für Verhandlungen ist für den 18. März in Angolas Hauptstadt Luanda geplant. Nach Angaben der angolanischen Regierung soll die kongolesische Regierung erstmals direkt mit M23 verhandeln.