Ecuador setzt auf Sicherheitsunternehmen im Kampf gegen Kriminalität

Ecuador setzt auf Sicherheitsunternehmen im Kampf gegen Kriminalität

Berlin, Quito (epd). Ecuador hat im Kampf gegen die organisierte Kriminalität eine Kooperation mit dem Sicherheitsunternehmen Academi, vormals Blackwater, angekündigt. „Die organisierte Kriminalität hat Angst gesät und geglaubt, sie könne ungestraft agieren“, erklärte Präsident Daniel Noboa am Dienstagabend (Ortszeit) im Internet-Portal X. „Ihre Zeit läuft ab. Internationale Hilfe kommt nach Ecuador.“ Ecuador hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Hauptumschlagort für Kokain entwickelt und wurde damit zu einem der am stärksten von Gewalt erschütterten Länder Lateinamerikas.

Noboa kündigte eine „strategische Allianz“ mit Academi im Kampf gegen den Narco-Terrorismus an. Auch die Küste vor Ecuador soll demnach geschützt werden. Nähere Angaben machte Noboa nicht. Academi, 1997 gegründet als Blackwater, ist das größte US-amerikanische Sicherheitsunternehmen und agiert als militärischer Dienstleister in Kriegs- und Krisengebieten.

Die Ankündigung Noboas kommt vor dem Hintergrund der Stichwahl um das Präsidentenamt in Ecuador am 13. April. Der Amtsinhaber, der eine Politik der „harten Hand“ gegen die organisierte Kriminalität verfolgt, ging aus der ersten Wahlrunde knapp als Sieger hervor. Er tritt gegen die Linkspopulistin Luisa González an. Hauptthema des Wahlkampfes ist die öffentliche Sicherheit.

Erst vor wenigen Tagen hatte Noboa wegen der Sicherheitskrise den Ausnahmezustand mit nächtlichen Ausgangssperren um weitere 30 Tage verlängert. Im vergangenen Jahr wurden laut Polizeiangaben in Ecuador fast 7.000 Morde registriert.