Berlin (epd). Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen 24-jährigen mutmaßlichen Angehörigen der rechten Szene erhoben. Ihm wird in mehreren Fällen unter anderem Bedrohung sowie gemeinschaftlich begangene räuberische Erpressung, versuchter Raub und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Berlin mitteilte. Der vorbestrafte Angeschuldigte habe mutmaßlich eine führende Position in der rechten Gruppierung „Deutsche Jugend Voran“ inne.
Im Einzelnen wird ihm unter anderem vorgeworfen, einer Frau, die aus der Gruppierung ausgetreten war, Ende August vergangenen Jahres per Sprachnachricht mit dem Tod gedroht zu haben. Mit sieben weiteren Mittätern soll er Mitte September 2024 in Berlin-Marzahn einen Mann verfolgt und zusammengeschlagen haben, weil dieser ein T-Shirt mit „Antifa“-Emblem trug. Eine Woche nach diesem Vorfall soll der 24-Jährige mit anderen zusammen in Berlin-Hellersdorf an einer Bushaltestelle auf einen Mann eingeschlagen haben. Zudem hielt der Angeschuldigte dem Opfer eine ungeladene Luftdruckpistole mit den Worten „Ich knall dich ab!“ an den Kopf.
Im Oktober 2024 soll der Angeklagte in einer S-Bahn im Bezirk Lichtenberg zusammen mit mindestens sieben mutmaßlichen Mittätern erneut eine Person mit „Antifa“-Emblem auf der Kleidung angegriffen haben. Als Passagiere einschritten, flohen die Angreifer.
Der Tatverdächtige befindet sich seit dem 24. Oktober 2024 in Untersuchungshaft. Bis auf die Bedrohung der Frau habe der 24-Jährige die Taten weitgehend gestanden.