Paderborn (epd). Ein Mahnmal im Paderborner Dom soll sexuellen und geistlichen Missbrauch in der Kirche thematisieren. Das Erzbistum Paderborn und das Metropolitankapitel haben gemeinsam mit der Betroffenenvertretung acht Künstler eingeladen, hierzu ihre Entwürfe einzureichen, wie das Erzbistum am Dienstag mitteilte. Das Denk- und Mahnmal soll deutlich machen, dass die Kirche das Versagen in Bezug auf den sexuellen oder geistlichen Missbrauch Schutzbefohlener, Kinder und Abhängiger sehe, anerkenne und bereue, hieß es.
Mit dem Kunstwerk sollen die Betroffenen sichtbar einen Platz im Bereich des Domes und damit in der Kirche von Paderborn erhalten, erklärte das Erzbistum weiter. Das Mahnmal solle zudem das Thema in die Gesellschaft tragen, um auch dort die Betroffenen sprachfähig und damit offen für Heilung zu machen. Ein möglicher Standort für das Mahnmal könne das „Atrium“ des Paderborner Domes sein.
Das Thema der sexualisierten Gewalt in der Kirche sei jahrzehntelang im Dunkel gewesen, heißt es in der Ausschreibung. Verletzungen seien vielfach verdrängt und ins eigene seelische Dunkel abgeschoben worden. Das Sprechen darüber und die Aufarbeitung könnten jedoch Licht ins Dunkel bringen und Heilung ermöglichen. Die Künstler sollen in ihren Entwürfen daher das Thema „Licht und Dunkel“ sowie „Schuld“ thematisieren.
Eine Jury aus Mitgliedern des Metropolitankapitels, der Betroffenenvertretung und Experten soll Ende März die eingereichten Künstler-Entwürfe für das Denk- und Mahnmal prüfen, um den Sieger-Entwurf zu prämieren, hieß es weiter.