US-Todesurteil durch Erschießen vollstreckt

US-Todesurteil durch Erschießen vollstreckt

Washington (epd). Ein wegen Mordes zum Tode verurteilter Mann ist im US-Bundesstaat South Carolina hingerichtet worden. Laut US-Medienberichten erschossen drei Vollzugsbeamte am Freitag (Ortszeit) im Broad River Gefängnis in Columbia (South Carolina) den in der Hinrichtungskammer auf einem Stuhl festgebundenen Brad Sigmon. Es ist die erste Hinrichtung durch Erschießen in den USA seit 15 Jahren. Seit Januar sind insgesamt sechs Menschen hingerichtet worden.

Der 67-jährige Sigmon wurde 2002 wegen Doppelmordes zum Tod verurteilt. Er habe die Eltern seiner damaligen Freundin mit einem Baseballschläger erschlagen. In South Carolina sind Exekutionen durch die Giftspritze, den elektrischen Stuhl und das Erschießen möglich. Sigmons Verteidiger Bo King sagte im Fernsehsender NBC, Sigmon habe sich für den Tod durch Erschießen entschieden. Bei den letzten drei Hinrichtungen in South Carolina durch die Giftspritze hätten die Verurteilten mehr als 20 Minuten lang gelitten.

Zeugen beschrieben den Hinrichtungsvorgang in einer gestreamten Pressekonferenz. Sigmon sei schwarz gekleidet gewesen, mit einer Kapuze über dem Kopf. Nach dem Einschlag sei „ein kleiner roter Flecken“ auf Sigmons Brust sichtbar gewesen. Nach den Schüssen habe ein Arzt Sigmon etwa 90 Sekunden lang untersucht und den Tod festgestellt. In seinem letzten Wort erklärte Sigmon, Gott gebe im Neuen Testament keinem Menschen die Autorität, einen anderen zu töten.

Nach Angaben des Todesstrafeninformationszentrums in Washington sind seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den 70er Jahren vier Verurteilte erschossen worden. Fast alle Hinrichtungen werden durch Injektion todbringender Medikamente vollstreckt. In Alabama wird auch die sogenannte Stickstoffhypoxie eingesetzt. Der Verurteilten stirbt an Sauerstoffmangel. Der Tod durch Erschießen ist neben South Carolina auch in Utah, Idaho, Mississippi und Oklahoma möglich.

Die Justizbehörde von South Carolina teilte mit, sie habe die Hinrichtungskammer „renoviert“ und kugelsichere Fenster installiert zwischen der Kammer und dem Raum für die Medien und Zeugen der Hinrichtung. Die drei Todesschützen meldeten sich freiwillig für die Exekution. Sie müssten „bestimmte Qualifikationen erfüllen“.