Mehr als 30 Flüchtlinge von Gasplattform im Mittelmeer gerettet

Mehr als 30 Flüchtlinge von Gasplattform im Mittelmeer gerettet

Rom (epd). Die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch hat 32 Flüchtlinge und Migranten von einer Gasplattform im Mittelmeer gerettet. Das von der Organisation betriebene Schiff „Aurora“ habe die Menschen am Dienstagnachmittag an Bord genommen, sagte Sea-Watch-Sprecher Oliver Kulikowski dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Nun müssen wir warten, welcher Staat uns einen Hafen zuweist.“

Nach Angaben von Sea-Watch saßen die Menschen seit Samstag auf der Plattform „Miska“ fest. Die „Sea Bird“, das Aufklärungsflugzeug der Organisation, habe ein leeres Schlauchboot in der Nähe der Gasplattform gesichtet, sagte Kulikowski. Über die Hilfshotline Alarmphone, die Geflüchtete auf dem Mittelmeer unterstützt, habe man erfahren, dass die Menschen auf der Plattform Schutz gesucht hätten.

Die Gasplattform befindet sich an der Grenze der Such- und Rettungszone zwischen Tunesien und Malta. Da keiner der alarmierten Staaten reagierte, hat Sea-Watch laut Sprecher Kulikowski das eigene Schiff von der italienischen Mittelmeerinsel aus geschickt. „32 Menschen in Not wurden tagelang ignoriert - ein kalkuliertes Versagen europäischer Staaten. Wieder einmal mussten zivile Organisationen retten, wo staatliche Hilfe ausblieb“, sagte Kulikowski.

Das Mittelmeer zählt zu den weltweit gefährlichsten Fluchtrouten. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Beginn des Jahres bereits mindestens 243 Menschen bei der Überfahrt ums Leben, oder sie werden vermisst. Für 2024 liegt diese Zahl bei 2.359. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen.