Mehr Frauen wenden sich an Hilfsorganisation Solwodi

Mehr Frauen wenden sich an Hilfsorganisation Solwodi

Koblenz (epd). Die Frauenrechtsorganisation Solwodi verzeichnet mehr Hilfs- und Beratungsanfragen von Frauen. Im vergangenen Jahr hätten sich 2.589 Frauen aus 116 Ländern an Solwodi gewandt, um Unterstützung vor Gewalt und in Notsituationen zu erhalten, erklärte die Organisation am Dienstag in Koblenz. 2023 hatten sich noch 2.296 Frauen an Solwodi gewandt. Das entspricht einem Zuwachs von rund 12,7 Prozent.

Die Frauenrechtsorganisation erklärte, dass viele der Frauen nach Gewalterfahrung unter psychischen Problemen bis hin zu Traumafolgestörungen litten. „Sie benötigen eine besonders intensive Begleitung“, hieß es. „Eine große Herausforderung stellt die Unterbringung von Frauen, die von Gewalt betroffen sind, und ihren Kindern in sicheren Schutzeinrichtungen dar, da es viel zu wenig Schutzplätze gibt und deren Finanzierung nicht ausreichend ist.“ Die Solwodi-Vorsitzende Maria Decker bezeichnete das verabschiedete Gewalthilfegesetz als einen wichtigen Schritt.

Der Bundesrat hatte am 14. Februar dem Gewalthilfegesetz zugestimmt, das den Rechtsanspruch von Frauen vor häuslicher Gewalt ab 2032 festschreibt. Bis dahin soll sichergestellt werden, dass es unter anderem genügend Beratungsstellen sowie Plätze in Frauenhäusern gibt. Auch die Gewaltprävention soll ausgebaut werden.

Solwodi steht für „Solidarity with Women in Distress“ (Solidarität mit Frauen in Not). Der Verein wurde 1985 von der im Jahr 2023 gestorbenen Ordensschwester Lea Ackermann bei einem längerfristigen Aufenthalt in Kenia gegründet.