Brüssel (epd). Die katholischen Bischöfe in der EU haben zu europäischer Einheit und Solidarität mit der Ukraine aufgerufen. Ein umfassender, gerechter und dauerhafter Frieden in der Ukraine könne nur durch Verhandlungen erreicht werden, erklärte die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (Comece) am Dienstag in Brüssel: „Wir weisen alle Versuche entschieden zurück, die die Realität dieser Aggression verzerren wollen.“
Jede glaubwürdige Bemühung um einen Dialog sollte durch anhaltend starke transatlantische und globale Solidarität unterstützt werden, hieß es weiter: „Und sie muss das Opfer der Aggression einbeziehen: die Ukraine.“ Ein künftiges nachhaltiges und gerechtes Friedensabkommen müsse zudem das Völkerrecht in vollem Umfang achten und durch wirksame Sicherheitsgarantien untermauert werden, damit ein Wiederaufflammen des Konflikts verhindert werden könne.
Ein Friedensabkommen müsse die notwendigen Voraussetzungen dafür schaffen, dass ukrainische Familien wieder zusammenkommen und ein Leben in Würde, Sicherheit und Freiheit in ihrem souveränen Heimatland führen können, so die Bischöfe. In der Comece kommen Bischöfe aus den EU-Mitgliedstaaten zusammen. Eine Hauptaufgabe der Organisation ist es, den EU-Institutionen katholische Anliegen hinsichtlich der Gestaltung Europas nahezubringen.
Im Hinblick auf die Wiederherstellung des sozialen Gefüges in der Ukraine, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und die Einleitung eines langfristigen Versöhnungsprozesses sei es ebenso wichtig, dass die Rechte aller Gemeinschaften, einschließlich der russischsprachigen Minderheit, gewahrt und geschützt werden, teilten die Bischöfe mit: „Die internationale Gemeinschaft sollte die Ukraine weiterhin beim Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur unterstützen. Russland, der Aggressor, muss sich angemessen an diesen Bemühungen beteiligen.“
Als Reaktion auf das Streben der Ukraine nach einer Zukunft in der Europäischen Union und auf ihre Reformbemühungen fordern die Bischöfe die EU auf, den Erweiterungsprozess zusammen mit anderen Beitrittskandidaten zeitnah und fair voranzutreiben: „Da der Rahmen einer neuen globalen Sicherheitsarchitektur derzeit neu festgelegt wird, ist es unsere tiefe Hoffnung, dass die Europäische Union ihrer Berufung treu bleibt, ein Versprechen des Friedens und ein Anker der Stabilität für ihre Nachbarschaft und die Welt zu sein.“
