Wiesbaden (epd). In jedem zehnten Paarhaushalt in Deutschland hat die Frau ein höheres Nettoeinkommen als ihr Ehe- oder Lebenspartner (10,3 Prozent). Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand von Erstergebnissen der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen 2024 am Dienstag in Wiesbaden mit. In den meisten Paarhaushalten in Deutschland (56,6 Prozent) steuern demnach nach wie vor Männer einen größeren Teil zum Einkommen bei als Frauen. In 33,1 Prozent der Fälle lagen Frau und Mann beim Einkommen in etwa gleichauf.
Als Haupteinkommensperson gilt diejenige Person, deren Anteil des persönlichen Nettoeinkommens am Gesamteinkommen des Paares 60 Prozent oder mehr beträgt.
Bei Paaren ohne Kinder im Haushalt fällt das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern als Haupteinkommenspersonen etwas weniger stark, aber immer noch deutlich aus. In 11,8 Prozent der Paarhaushalte ohne Kinder hatte die Frau das höhere Einkommen und in 51,1 Prozent der Mann. Bei 37,1 Prozent der Paare ohne Kinder im Haushalt hatten beide ein in etwa gleich hohes Einkommen.
In Paarfamilien mit Kindern sind Frauen noch seltener die Haupteinkommensperson. So hatte die Frau bei Paaren mit Kindern im Haushalt in nur 7,8 Prozent der Fälle das höhere Einkommen. Mit einem Anteil von 65,7 Prozent war dagegen ganz überwiegend der Mann die Haupteinkommensperson. In 26,5 Prozent der Paarhaushalte mit Kindern hatten Frau und Mann ein ähnlich hohes Einkommen.
Ein Grund für die größeren Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern bei Paaren mit Kindern gibt Destatis an, dass Mütter häufiger in Teilzeit arbeiteten als Frauen ohne Kinder. Bei Männern sei es umgekehrt: Väter arbeiteten seltener in Teilzeit als Männer ohne Kinder.