Mannheim (epd). Nachdem in Mannheim am Montag ein Mann in eine Menschengruppe gerast ist, hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Gewalttat verurteilt. Ihre Gedanken seien bei den Angehörigen der Getöteten, sagte sie bei einer Pressekonferenz am Abend in Mannheim. Sie wünsche allen Verletzten baldige und vollständige Genesung. Zudem dankte sie der Polizei für ihren Einsatz.
Bei der Tat geht die Polizei von einem Einzeltäter aus, dieser ist bereits festgenommen worden, wie das Polizeipräsidium Mannheim am Montagnachmittag mitteilte. Derzeit wird nicht von einem politischen Hintergrund ausgegangen. Laut Polizei wurde ein Mensch getötet. Mehrere Menschen sind verletzt worden.
Der Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl (CDU), sagte, die Tat reihe sich in einer Reihe von Straftaten ein, in der ein „Auto als Waffe missbraucht“ worden sei. Bei dem Tatverdächtigen handle es sich um einen 40-jährigen Deutschen aus dem angrenzenden Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz).
Motivation und Hintergründe der Tat müssten jetzt schnell möglichst aufgeklärt werden, forderte Strobl. Derzeit gebe es keine Hinweise auf einen extremistischen oder religiösen Hintergrund der Tat. Zudem gebe es keine Hinweise darauf, dass die Tat im Zusammenhang mit einer Faschingsveranstaltung stehe. Erst am Sonntag hatten mehr als 200.000 Menschen in Mannheim friedlich bei einem Faschingsumzug gefeiert.
Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Grüne), bezeichnete es als „tragisch“, dass in Mannheim wieder eine so schlimme Tat passiert sei. Im Mai vergangenen Jahres war der Polizist Rouven Laur durch einen Messerangriff getötet worden, nur wenige Meter entfernt von der heutigen Tat. Kretschmann sprach den Angehörigen der Getöteten, den Verletzten und der Bürgerschaft von Mannheim seine Anteilnahme aus. „Wir können nur traurig sein und Anteil nehmen“, so Kretschmann. Einen hundertprozentigen Schutz könne es „leider nicht geben“.
In Deutschland hat es in den vergangenen Monaten wiederholt Anschläge mit Fahrzeugen gegeben: In Magdeburg fuhr im Dezember ein Mann aus Saudi-Arabien in den Weihnachtsmarkt und tötete sechs Menschen, Hunderte wurden schwer verletzt. Mitte Februar fuhr in München ein Afghane mit seinem Fahrzeug in eine Gruppe von Demonstranten; eine junge Frau und ein Kind sind dabei getötet worden.