Berlin (epd). Mehr als die Hälfte der vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchteten Menschen will laut einer Befragung in Deutschland bleiben. Bei den Menschen, die zwischen Februar und Mai 2022 gekommen sind, sind es demnach 59 Prozent, bei später Zugezogenen sogar 69 Prozent. Rückkehrpläne hängen stark von einem Ende des Krieges (90 Prozent) und von der wirtschaftlichen Lage in der Ukraine (60 Prozent) ab, wie aus der am Montag vom Mediendienst Integration in Berlin vorgestellten Studie hervorgeht.
Die Analyse wurde gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dem Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) erarbeitet. Für die Studie wurden zwischen Juli 2023 und Januar 2024 demnach 3.403 Personen befragt. In der Auswertung werden von den Autorinnen zwei Zuzugskohorten unterschieden: kurz nach Kriegsausbruch von Februar bis Mai 2022 sowie ab Juni 2022.
Laut Studie besteht die Gruppe der erwachsenen ukrainischen Geflüchteten weiterhin zu zwei Dritteln (75 Prozent) aus Frauen. Allerdings habe sich der Nachzug von Männern seit 2022 leicht erhöht und damit zur Stabilisierung vieler Familien beigetragen, hieß es.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar 2022 haben laut den Daten etwa eine Million Menschen in Deutschland Schutz gesucht. Seitdem befinde sich zwar mit 22 Prozent die Erwerbstätigenquote im Aufwärtstrend, jedoch hemmten mangelnde Kinderbetreuungsangebote sowie Bürokratie die Integration in den Arbeitsmarkt.