Düsseldorf (epd). Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, fordert von der künftigen Bundesregierung, für mehr Lohntransparenz bei den Arbeitgebern zu sorgen. „Die EU macht dazu klare Vorgaben, man muss sie aber jetzt in nationales Recht umsetzen und das veraltete Entgelttransparenz-Gesetz schlagkräftiger machen“, sagte sie der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). „Dann können mehr Frauen in Erfahrung bringen, was ihre männlichen Kollegen verdienen und ob sie gerecht bezahlt werden.“
Frauen würden im Job noch immer viel zu oft diskriminiert, sagte Ataman. In sogenannten Frauenberufen seien die Gehälter oft niedriger, und in vielen Fällen erhielten Frauen auch bei gleicher Arbeit weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen. „Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch verboten“, kritisierte die Antidiskriminierungsbeauftragte.
Nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts verdienten Frauen im vergangenen Jahr im Durchschnitt 16 Prozent weniger als Männer. Die Lohnlücke verringerte sich zwar im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte, vor allem durch einen stärkeren Anstieg der Bruttomonatsverdienste von Frauen. Der bereinigte Gender Pay Gap - also die Differenz bei der Bezahlung von Männern und Frauen in vergleichbaren Tätigkeiten - blieb jedoch unverändert bei sechs Prozent.