Berlin (epd). Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di warnt vor einer weiteren Aufweichung des Sonntagsschutzes. Immer häufiger würden Stimmen aus der Politik laut, die den freien Sonntag im Handel abschaffen wollten, kritisierte ver.di zum Internationalen Tag des freien Sonntags (3. März). Dabei sei der Sonntagsschutz gerade in der heutigen schnelllebigen und krisenbelasteten Zeit bitter nötig.
„In unserem hektischen Alltag ist der freie Sonntag elementar und darf Profitinteressen nicht zum Opfer fallen“, erklärte Silke Zimmer vom ver.di-Bundesvorstand. „Sonntags haben die meisten Menschen frei und kommen zur Ruhe.“
In einer Zeit, in der sich die Gesellschaft zunehmend polarisiere, sei der Sonntag auch ein Tag der Demokratie. „Er stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft, und das ist heutzutage wichtiger denn je“, unterstrich Zimmer.
Für die Beschäftigten im Handel sei der freie Sonntag von besonderer Bedeutung. Bei regulären Ladenöffnungszeiten, die teilweise rund um die Uhr an bis zu sechs Tagen in der Woche gelten, sei der freie Sonntag der einzige planbare freie Tag, an dem Zeit für Familie, Freunde und gesellschaftliches Engagement bleibe.
Am 3. März 321 verhängte der römische Kaiser Konstantin das erste staatliche Arbeitsverbot am Sonntag. Deshalb wird jährlich der 3. März als Internationaler Tag des freien Sonntags begangen.