Rom, Münster (epd). Papst Franziskus hat das altersbedingte Rücktrittsgesuch des Münsteraner Bischofs Felix Genn angenommen. Das teilte das Presseamt des Vatikans am Sonntag in Rom mit. Genn war am Donnerstag (6. März) 75 Jahre alt geworden und erreichte damit die für Rücktritte übliche Altersgrenze für Bischöfe. Genn wollte laut Bistum Münster am Sonntag mit einer Eucharistiefeier im Dom seinen Geburtstag und zugleich seinen Abschied als Bischof begehen.
Genn stand seit März 2009 als 76. Münsteraner Bischof an der Spitze der zweitgrößten deutschen Diözese mit ihren knapp zwei Millionen Katholikinnen und Katholiken. Davor war der aus der Eifel stammende Theologe sechs Jahre lang Bischof des Ruhrbistums Essen gewesen. 1999 hatte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof des Bistums Trier ernannt.
In Genns Amtszeit fielen Großereignisse in Münster wie der Deutsche Katholikentag unter dem Motto „Suche Frieden“ 2018. Als Münsteraner Bischof hat er sich zudem für eine Aufarbeitung von sexueller Gewalt und Machtmissbrauch in der katholischen Kirche eingesetzt, wie das Bistum anlässlich seines 75. Geburtstages erklärt hatte. So war in seinem Auftrag eine von unabhängigen Wissenschaftlern erstellte Studie über sexuellen Missbrauch im Bistum Münster 2022 veröffentlicht worden. Genn räumte damals Fehler ein und kündigte Konsequenzen sowie Reformen an.
Das flächenmäßig nicht zusammenhängende Bistum Münster gliedert sich in Nordrhein-Westfalen in die drei Regionen Münster-Warendorf-Coesfeld, Borken-Steinfurt sowie Recklinghausen und Niederrhein. Außerdem gibt es einen sogenannten Offizialatsbezirk Oldenburg in den niedersächsischen Landkreisen Cloppenburg und Vechta.