Hannover (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat den Ramadan als eine Zeit der Versöhnung und Verständigung über gesellschaftliche Grenzen hinweg bezeichnet. Solche Zeichen seien kaum zu überschätzen in einer Zeit, in der Polarisierungen an vielen Orten überhandnehmen, schreibt die Hamburger Bischöfin in ihrem Grußwort an Musliminnen und Muslime in Deutschland, das am Donnerstag in Hannover veröffentlicht wurde. Der islamische Fastenmonat Ramadan beginnt in diesem Jahr am Abend des 28. Februar und dauert bis zum 30. März.
Der Ramadan sei traditionell ein Monat, der auch der Versöhnung und Verständigung gewidmet sei, schrieb Fehrs weiter. „Viele Einladungen zum allabendlichen Fastenbrechen, bei denen auch Menschen anderen Glaubens willkommen geheißen werden, entspannen das gesellschaftliche Klima in Kommunen, Städten und Gemeinden nachhaltig.“ Der Fastenmonat durchbreche die tägliche Routine und lenke die Aufmerksamkeit auf das, was Menschen ebenso nötig haben wie Essen und Trinken. „Dazu gehören Familie, Freunde und Nachbarn, aber auch die Beheimatung in einer religiösen Gemeinschaft sowie eine lebendige, alltagsbewährte Beziehung zu Gott.“
Der Ramadan ist eine der fünf Säulen der islamischen Religion. Gläubige Muslime verzichten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und andere Genussmittel, um sich spirituell zu besinnen. Der Monat endet mit dem Fest des Fastenbrechens (Eid al-Fitr), das traditionell mit Familie, Freunden und der Gemeinschaft gefeiert wird. Viele Relgionen kennen solche Fastenzeiten. Die christliche Fastenzeit etwa beginnt kommende Woche mit dem Aschermittwoch.