"Ärzte ohne Grenzen": Mitarbeiter im Kongo erschossen

"Ärzte ohne Grenzen": Mitarbeiter im Kongo erschossen

Goma, Berlin (epd). „Ärzte ohne Grenzen“ hat sich bestürzt über den gewaltsamen Tod eines Mitarbeiters der Hilfsorganisation in der Demokratischen Republik Kongo gezeigt. „Es macht wütend, dass der tragische Tod auf die zunehmende Gewalt in und um medizinische und humanitäre Einrichtungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo zurückzuführen ist“, teilte „Ärzte ohne Grenzen“ am Samstag in Berlin mit.

Jerry Muhindo Kavali sei am Samstag (Ortszeit) an den Schussverletzungen gestorben, die er bei Auseinandersetzungen zwischen Wazalendo-Kämpfern und der M23-Miliz erlitten hatte. Betroffen war eine Niederlassung von „Ärzte ohne Grenzen“ in der Stadt Masisi in der Provinz Nord-Kivu. Sie war am Donnerstag unter Beschuss geraten.

„Jerry Muhindo Kavali war 49 Jahre alt und ein sehr beliebter Kollege. Er war bekannt für sein ständiges Lächeln, seine Hingabe, seine Freundlichkeit und sein unermüdliches Engagement. Er arbeitete seit 2014 für Ärzte ohne Grenzen“, hieß es weiter.

Laut eigener Angaben engagiert sich „Ärzte ohne Grenzen“ seit 2007 in Masisi. Teams der Organisation unterstützen neben dem Masisi-Krankenhaus auch unter anderem das Masisi-Gesundheitszentrum.

Im Osten des Kongo herrscht seit Jahrzehnten ein Krieg zwischen Rebellengruppen und der Armee um Macht und die Kontrolle über die reichen Bodenschätze. Die derzeit mächtigste Miliz ist die von Ruanda unterstützte M23, die Ende Januar Goma, die wichtigste Stadt im Ostkongo und Provinz-Hauptstadt von Nord-Kivu, eingenommen hat. Tausende Zivilistinnen und Zivilisten starben bei den Kämpfen, Zehntausende sind auf der Flucht.