Franziskus "nicht außer Lebensgefahr"

Papst Franziskus
epd-bild/Vatican Media/Ag. Siciliani/Divisione Produzione Fotografica
Papst Franziskus während der Weltsynode im Vatikan (Foto vom 04.10.2023).
Arzt des Papstes
Franziskus "nicht außer Lebensgefahr"
Seit einer Woche ist Papst Franziskus im Krankenhaus - mit einer beidseitigen Lungenentzündung. Nun hat sich der verantwortliche Arzt zum Zustand des Papstes geäußert. Dieser sei allein wegen seines Alters ein "fragiler Patient".

Papst Franziskus' Gesundheitszustand ist nach Aussage seines Arztes weiterhin ernst, aber nicht kritisch. Das katholische Kirchenoberhaupt sei nicht außer Lebensgefahr, sagte Sergio Alfieri, Leiter des verantwortlichen Ärzteteams am Gemelli-Krankenhaus in Rom am Freitagabend. Kritisch sei die Situation aktuell aber nicht. "Beide Türen sind offen", sagte der Arzt über den Zustand des Papstes, der sich seit einer Woche dort in Behandlung befindet.

Auch wenn der Zustand des Papstes aktuell stabil sei, sei Franziskus mit seinen 88 Jahren nun einmal ein "fragiler Patient", sagte Alfieri weiter. Hinzu kämen die chronischen Atembeschwerden, mit denen der Papst schon länger zu kämpfen habe. Auch dass er sich im Alltag wenig bewege und auf den Rollstuhl angewiesen sei, mache die Therapie nicht einfach, sagte Alfieri.

Die größte Gefahr bestehe aktuell darin, dass Keime in die Blutbahn des Papstes gelangen und so eine Sepsis auslösen könnten. Zur weiteren Dauer des Krankenhausaufenthaltes des Papstes, wollte Alfieri sich nicht festlegen. Die Behandlung brauche Zeit. "Er wird auf jeden Fall die ganze nächste Woche noch bleiben", sagte er lediglich. Alfieri bestätigte die bisherigen Mitteilungen des Vatikans, dass Franziskus lese, Dokumente unterschreibe - und auch Späße mache. "Sein Humor ist dergleiche."

Der 88-jährige Pontifex ist seit einer Woche ursprünglich wegen einer Bronchitis im Gemelli-Krankenhaus in Rom. Am Dienstag war bei ihm zusätzlich eine beidseitige Lungenentzündung im Anfangsstadium festgestellt worden. Erschwerend kommt hinzu, dass ihm in jungen Jahren ein Teil seines rechten Lungenflügels entfernt wurde.

Papst Franziskus' Zustand hatte sich zuletzt leicht verbessert, wie das Presseamt des Vatikans im üblichen abendlichen medizinischen Bulletin am Donnerstag mitteilte. "Die Nacht ist gut verlaufen, heute Morgen ist Papst Franziskus aufgestanden und hat gefrühstückt", teilte Vatikansprecher Matteo Bruni am Freitagmorgen mit. Alfieri berichtete, dass Franziskus kurz zuvor für 20 Minuten in der Kapelle seines Krankenhaus-Appartements gesessen und gebetet hätte.

Der Arzt bestätigte auch, dass der Papst an keine Maschine angeschlossen ist. Nur ab und zu bekäme er etwas Sauerstoff, um das Atmen zu erleichtern. "Aber er atmet selbstständig und er isst auch selbstständig." Seiner Situation sei sich Franziskus durchaus bewusst. "Er ist sich im Klaren darüber, dass seine Lage ernst ist. Wenn einem der Atmen wegbleibt - das ist nichts Schönes!"

Die Ärzte hatten dem Papst absolute Ruhe verordnet, anstehende Termine wurden abgesagt. So wird den Vorsitz der für Sonntag geplanten Heiligen Messe aus Anlass des Jubiläums für die Diakone im laufenden Heiligen Jahr anstelle des Papstes Erzbischof Rino Fisichella, der vatikanische Beauftragte für das Heilige Jahr, übernehmen.

In Rom wird 2025 das Heilige Jahr gefeiert. Der Vatikan erwartet dazu bis Ende des Jahres rund 30 Millionen Pilger. Über das Jahr verteilt gibt es thematische Jubiläen für die unterschiedlichsten Gruppen der Gesellschaft.