Verwaltungsrat des Panamakanals will neuen Stausee bauen

Verwaltungsrat des Panamakanals will neuen Stausee bauen

Mexiko-Stadt, Panama-Stadt (epd). Der Verwaltungsrat des Panamakanals hat am Freitag (Ortszeit) die erforderlichen Mittel für den Bau eines Stausees am Fluss Indio bewilligt. Das Projekt soll einen „sicheren, kontinuierlichen und rentablen Betrieb“ des Kanals gewährleisten, schrieb die Verwaltung des Kanals am Freitag in Panama-Stadt.

Der neue Stausee soll die Wasserversorgung des interozeanischen Kanals auch in Zeiten der Klimakrise sichern. Dessen Betrieb war von 2020 bis 2024 durch eine historische Dürreperiode eingeschränkt. Die Wasserressourcen des Alajuelasees und des Gatunsees reichten nur noch für eine reduzierte Anzahl von Containerschiffen aus. Das neue Projekt, das auf mindestens fünf Jahre Bauzeit angelegt ist, hat jedoch auch soziale und ökologische Auswirkungen, da mehrere Dörfer überflutet werden.

Nach Berichten der Verwaltung des Panamakanals erstreckt sich das Einzugsgebiet des Indio-Flusses über eine Gesamtfläche von 580 Quadratkilometern und beherbergt mehr als 200 Gemeinden mit einer Bevölkerung von mehr als 12.435 Personen. Durch den Stausee wären etwa 2.000 Menschen direkt von Umsiedelungen betroffen.

Die Behörden stellen zwar Mittel für die Entschädigung und Umsiedlung der in dem Gebiet lebenden Familien zur Verfügung. Dennoch wurde gleich nach der Ankündigung des Projekts auch Widerspruch laut. Umweltschützer protestierten in Panama-Stadt gegen die ökologischen Auswirkungen des geplanten Stausees „Río Indio“.