Hilfsorganisationen mahnen Schutz für Kinder in der Ukraine an

Hilfsorganisationen mahnen Schutz für Kinder in der Ukraine an

Aachen, Duisburg (epd). Zum dritten Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben Hilfsorganisationen auf die Belastungen für die Kinder und den Bedarf an psychologischer Unterstützung in dem Land hingewiesen. „Vielen ukrainischen Kindern wurde die Kindheit durch unfassbare Gewalt, Zerstörung und die ständige Angst vor neuen Angriffen gestohlen“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe, Katrin Weidemann, am Donnerstag in Duisburg. Am 24. Februar 2022 war Russland in die Ukraine einmarschiert.

Zwar begrüße man die sich anbahnenden Friedensverhandlungen, sagte Weidemann. Doch ein kurzfristiger Frieden müsse weiteren militärischen Konflikten in der Region vorbeugen, die Kinderrechte achten und wahren. „Die Familien, Kinder und Jugendlichen in der Ukraine dürfen nicht zum Spielball geopolitischer Interessen werden.“ Die psychosozialen Belastungen des Krieges auf Kinder seien bereits jetzt verheerend.

Auch das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ verwies auf die psychischen Folgen des Krieges. „Viele Kinder leiden nicht nur körperlich, sondern vor allem seelisch, haben Angstzustände und entwickeln Depressionen“, erklärte der Ukraine-Länderreferent Klemens Büscher in Aachen. Die Zivilbevölkerung leide vor allem durch Luftangriffe mit Drohnen und Raketen. Olena Voichyk von Caritas-Spes, einem Partner des Kindermissionswerks in der Ukraine, erklärte, die Jungen und Mädchen wünschten sich nur, dass der Krieg ende. „Schüler der Klassen eins bis drei haben nie erfahren, was es heißt, in einer normalen Schulumgebung zu lernen - ohne Online-Unterricht, ohne Bunker, sondern in einem normalen Klassenzimmer.“

„Die Sternsinger“ arbeiten den Angaben zufolge mit rund 25 Partnerorganisationen in der Ukraine zusammen. Sie leisteten psychosoziale und humanitäre Hilfe, stellten Unterkünfte, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung bereit oder würden bei der Einrichtung von Luftschutzräumen helfen und den Kindern sichere Orte zum Spielen und Lernen bieten.