Hanau, Wiesbaden (epd). Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und sein Stellvertreter, Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD), haben am fünften Jahrestag des Anschlags von Hanau der Opfer gedacht. „Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili-Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov: Sie sind die unschuldigen Opfer des Anschlags von Hanau, die viel zu früh aus dem Leben gerissen wurden“, sagte Rhein laut Mitteilung der Staatskanzlei am Mittwoch bei der Gedenkfeier im Hanauer Congress Park.
„Fünf Jahre sind seitdem vergangen. Was niemals vergehen wird, ist das Entsetzen über diese abscheuliche Tat und das Entsetzen über den unfassbaren Hass eines Einzelnen, der diese Menschenleben brutal ausgelöscht hat“, sagte der Ministerpräsident: „Wir werden die Verstorbenen nicht vergessen und ihr Andenken ehren.“
Der Anschlag habe gezeigt, wie wichtig es sei, sich „gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung zu stellen“, sagte Rhein. Hass sei eine reale Gefahr in unserer Gesellschaft. „Er gedeiht durch Gleichgültigkeit und Schweigen. Umso wichtiger ist es, dass jede Einzelne und jeder Einzelne von uns Haltung zeigt und sich für den Zusammenhalt einsetzt“, so der Ministerpräsident. „Die Tat von Hanau muss und wird uns eine immerwährende Mahnung sein, jede Form von Gewalt und Hass mit aller Konsequenz zu bekämpfen.“
Mansoori bezeichnete den 19. Februar 2020 als Zäsur: „Dieser Tag mahnt uns, dass Rassismus und rechtsextremer Hass nicht abstrakte Gefahren sind, sondern tödliche Realität“, sagte der Minister. Die Demokratinnen und Demokraten stünden in der Verantwortung, diese Bedrohung „mit aller Entschlossenheit zurückzudrängen“. An der Trauerfeier in Hanau nahm auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teil.
Am 19. Februar 2020 hatte ein Hanauer acht junge Männer und eine junge Frau aus rassistischen Gründen erschossen, anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst.
