Weimar (epd). Auf bis zu 50 Millionen Euro schätzt die Klassik Stiftung Weimar den Sanierungsbedarf in ihren historischen Parkanlagen. Inzwischen müssten allein für die nötigsten Aufgaben Aufträge in Höhe von jährlich rund 500.000 Euro ausgeschrieben werden, sagte Andreas Pahl von der Schlösserdirektion der Stiftung dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Weimar. Um dies zu finanzieren, seien Einsparungen bei anderen Projekten nötig.
Viele Bäume in den jahrhundertealten Parks sind laut Pahl inzwischen an der Schwelle ihrer natürlichen Lebenserwartung angekommen. Zugleich sei zu beobachten, dass Buchen, die früher ab etwa 120 Jahren als alt galten, heute schon deutlich vor der Zeit absterben. Noch dramatischer sehe es bei den Fichten aus.
Mit Unterstützung der Bundeskulturbeauftragten sei der Baumbestand der Stiftung eingehend untersucht worden, hieß es. Damit stehe fest, dass die Summen für Parksanierungen in den kommenden Jahren weiter steigen werden. Die Klimaschäden seien auch über die Baumbestände hinaus enorm. So habe wegen Austrocknung im vergangenen Jahr ein Hang im Tiefurter Park abzurutschen gedroht.
Pahl sagte, die Parkanlagen der Stiftung seien durchkomponierte Gartenkunstwerke. Die Bäume seien nach Wuchs, Farbe, Blattform und Blüte ausgesucht worden, um bestimmte Bilder und Stimmungen zu erzeugen. Nicht alles davon lasse sich für die Nachwelt erhalten.
Die Park- und Gartenanlagen der Klassik Stiftung Weimar sind insgesamt rund 150 Hektar groß. In der Stadt gehören neben neun Baudenkmälern der Schlosspark Belvedere, der Schlosspark Tiefurt sowie der Park an der Ilm zum Unesco-Welterbe.