Proteste gegen Neonaziaufmarsch in Dresden

Proteste gegen Neonaziaufmarsch in Dresden

Dresden (epd). Zahlreiche Menschen haben in Dresden gegen einen Neonaziaufmarsch zum 80. Jahrestag der alliierten Luftangriffe auf die Stadt protestiert. Das „Bündnis Wi(e)dersetzen“ organisierte am Samstag bis zum Mittag nach eigenen Angaben mindestens drei Blockaden auf der vermuteten Route des Aufmarschs der Rechtsextremen in der Innenstadt. Bündnis-Sprecherin Anne Herpertz sagte, die Polizei sei gegen die Blockaden eingeschritten, es habe auch Verletzte gegeben.

Von der Polizei hieß es dazu, mehrere Straßen in Dresden seien durch Versammlungen blockiert worden. Die Maßnahmen zur Auflösung der Blockaden seien am Mittag noch nicht abgeschlossen gewesen, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Informationen zu möglichen Verletzten lägen nicht vor.

Das „Wi(e)dersetzen“-Bündnis bezifferte die Zahl der Teilnehmenden bei den Protesten bis zum Mittag auf mehr als 2.500 Menschen. Der rechtsextreme Aufmarsch wurde am Nachmittag erwartet. Die Polizei rechnete nach eigenen Angaben mit einem dynamischen Verlauf sowie mit einer konfrontativen Versammlungslage.

Anlass des angekündigten rechtsextremen Aufmarschs war der Kriegsgedenktag, den die Stadt jährlich am 13. Februar begeht. Mit dem Gedenktag, bei dem in diesem Jahr am Donnerstag wieder eine große Menschenkette gebildet wurde, erinnert die Stadt an die Opfer des Zweiten Weltkriegs und die Zerstörung Dresdens bei Luftangriffen der Alliierten zwischen dem 13. und 15. Februar 1945. Damals starben rund 25.000 Menschen.