München (epd). Bei einem stillen Gedenken haben hochrangige Politiker der Opfer der Münchner Amokfahrt gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) legten am Freitag am Tatort nach einer Schweigeminute weiße Rosen nieder.
Auch Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der Münchner Erzbischof Reinhard Marx und der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp nahmen an dem Gedenken teil. „Wir beten für die verletzten Opfer, die Angehörigen und die Menschen, die sich unsicher fühlen im eigenen Land“, sagte der Kardinal. Um die Genesung der Verletzten sowie „Frieden in unseren Herzen und in der Welt“ bat Landesbischof Kopp. Die zwei Geistlichen baten um ein „Miteinander, das Gewalt reduziert“ und um Stärkung jener Kräfte, „die sich um Frieden, Ausgleich und Verständigung bemühen“.
Am Donnerstag war in München ein Auto in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gefahren. Dabei wurden mindestens 30 Menschen verletzt, einige davon sind noch in Lebensgefahr. Den Wagen steuerte ein 24-jähriger Afghane, der mit Aufenthaltsgenehmigung in München lebt. Zu den Tatmotiven ist noch nichts Konkretes bekannt; der bayerische Justizminister Georg Eisenreich (CSU) wollte aber ein extremistisches Motiv nicht ausschließen.