Hamburg (epd). Nur eine Minderheit der jungen Menschen traut einer Umfrage zufolge der Politik die Lösung der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Probleme zu. Lediglich 21 Prozent von 1.007 befragten Schülerinnen und Schüler zwischen 16 und 25 Jahren hätten Vertrauen in die aktuellen Akteurinnen und Akteure, ergab die Umfrage, die die F&P Marketingforschung Anfang Januar im Auftrag von Greenpeace vorgenommen hat.
Als größte Probleme sähen die jungen Befragten die „Sicherheit des Rentensystems“, „ausreichend bezahlbaren Wohnraum“, das „Erstarken von rechtsextremen Parteien“ und „Klimawandel“. Das Thema „Flüchtlingspolitik“ liege auf Platz 15 von 18 vorgegebenen Problemlagen, wie Greenpeace am Montag anlässlich der am Dienstag beginnenden Bildungsmesse Didacta 2025 in Stuttgart mitteilte.
Über die Hälfte der jungen Menschen seien der Ansicht, dass extreme Parteien verboten werden sollten. Zwei Drittel würden eine schärfere Bestrafung von Hass und Hetze in den sozialen Medien für sinnvoll halten. „Die junge Generation steht mehrheitlich fest auf dem Boden der Demokratie“, sagte Greenpeace-Bildungsexperte Dietmar Kress. „Schulen sollten darin einen Ansporn sehen, die Themen der jungen Menschen aufzugreifen und der Demokratie wieder Rückenwind zu geben.“
Doch an allgemeinbildenden Schulen würden sich nur 17 Prozent der Befragten durch die Schule auf die zukünftigen Probleme gut vorbereitet sehen, in Berufsschulen und Hochschulen seien es rund ein Drittel. „Das ist ein besorgniserregendes Ergebnis. Bildungspolitik muss viel genauer die realen Probleme der jungen Generation in ihre Richtlinien und Pläne für die Schulen und Hochschulen aufnehmen“, forderte Kress.