Dresden (epd). Ein Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Initiativen will gegen geplante Neonazi-Kundgebungen anlässlich des Dresdner Kriegsgedenktages am 13. Februar protestieren. Unter dem Motto „Rund um den 13. Februar Wi(e)dersetzen“ seien vor allem Aktionen für den 13. und 15. Februar in Dresden angemeldet, sagte die Sprecherin des „Bündnisses Wi(e)dersetzen“, Anne Herpertz, am Montag in Dresden. Dazu erwartet würden jeweils rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
An beiden Tagen wollen auch Rechtsextreme in Dresden demonstrieren. Herpertz kritisierte unter anderem, dass die Neonazis am 13. Februar rund um das Luther-Denkmal vor der Dresdner Frauenkirche demonstrieren dürften. Das sei ein „geschichtsvergessenes Verhalten der Stadt“, sagte sie. Die Dresdner Frauenkirche war bei alliierten Bombenangriffen zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 komplett zerstört worden.
An den Gegenkundgebungen beteiligen sich unter anderem die Initiative „Herz statt Hetze“, die Stiftung Frauenkirche Dresden sowie Parteien und Gewerkschaften. „Wir rufen auf, sich dem Opfermythos am 13. und 15. Februar zu widersetzen“, sagte Herpertz. Europaweit würden Neonazis anlässlich des 80. Jahrestages der Bombardierung nach Dresden mobilisieren.
Mit einem Gedenktag am 13. Februar wird in Dresden jedes Jahr an die Opfer des Nationalsozialismus und die alliierten Luftangriffe auf die Stadt 1945 erinnert. Schätzungen zufolge starben damals rund 25.000 Menschen, die Altstadt wurde nahezu komplett zerstört. Wahrzeichen wie die Frauenkirche, der Zwinger, das Residenzschloss und die Semperoper fielen in Schutt und Asche.