Erinnerung an Femizid-Opfer Hatun Sürücü

Erinnerung an Femizid-Opfer Hatun Sürücü

Berlin (epd). Mit einem zentralen Gedenken wird am Donnerstagabend in Berlin an den gewaltsamen Tod der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü vor 20 Jahren erinnert. Die Gedenkveranstaltung solle ein sichtbares Zeichen des Erinnerns und der Solidarität mit Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt setzen, heißt es in der Ankündigung.

Die damals 23-jährige junge Frau war am 7. Februar 2005 von ihrem Bruder wegen ihres unabhängigen Lebensstils in Berlin-Tempelhof auf offener Straße erschossen worden. Der Femizid sollte die Ehre der kurdisch-türkischen Familie wiederherstellen.

Zu dem Gedenken (18 Uhr) im Besucherzentrum des Flughafens Tempelhof werden unter anderem Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) und die Berliner Staatssekretärin für Arbeit und Gleichstellung, Micha Klapp (SPD) erwartet. Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) wird eine Videobotschaft senden.

Der Femizid an Hatun Sürücü hatte 2005 eine Debatte über sogenannte „Gewalt im Namen der Ehre“ und Zwangsheirat ausgelöst. Ihr Bruder Ayhan wurde wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von neun Jahren und sechs Monaten verurteilt und später in die Türkei abgeschoben.