USA machen weiter Druck auf Panama wegen Einfluss Chinas

USA machen weiter Druck auf Panama wegen Einfluss Chinas

Mexiko-Stadt, Panama-Stadt (epd). Der Streit zwischen den USA und Panama um den chinesischen Einfluss auf den Handel über den Panamakanal geht weiter. Nach einem Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio am Sonntag (Ortszeit) in Panama-Stadt gab der panamaische Präsident José Raúl Mulino bekannt, dass sein Land das Projekt Neue Seidenstraße nicht fortsetzen werde. Panama hatte das jeweils für drei Jahre gültige Abkommen 2017 unterzeichnet und seither zweimal verlängert. Dahinter verbirgt sich in Anlehnung an die historische Seidenstraße das chinesische Vorhaben, ein weltweites Netz von Handelsrouten zu schaffen.

US-Präsident Donald Trump hatte nach seinem Amtsantritt im Januar den chinesischen Einfluss auf den interozeanischen Kanal in dem mittelamerikanischen Land scharf kritisiert und angekündigt, die USA würden den Kanal „zurückholen“. Der 82 Kilometer lange, von den Vereinigten Staaten gebaute Panamakanal verbindet seit 1914 den Pazifischen Ozean mit der Karibik. Die USA, die den Kanal während des 20. Jahrhunderts kontrollierten, übergaben ihn Ende 1999 an Panama. Heute wird die zweitwichtigste Wasserstraße der Welt jährlich von rund 14.000 Hochseeschiffen befahren.

Bei dem Treffen insistierte Rubio, der chinesische Einfluss müsse zurückgedrängt werden. Mulino hielt auf einer Pressekonferenz fest, die lokalen Behörden hätten die vollständige Kontrolle über den Kanal, die Souveränität Panamas sei nicht infrage gestellt.

Das chinesische Konsortium CK Hutchison Holdings mit Sitz in Hongkong betreibt seit 1997 die Häfen Balboa und Cristóbal am Ein- und Ausgang des Kanals. Die panamaische Regierung hatte die Konzession des Unternehmens 2021 für eine Dauer von 25 Jahren erneuert. Just am Tag des Amtsantritts von Trump als Präsident der Vereinigten Staaten leiteten Beamte des Rechnungshofs eine Untersuchung gegen den Hafenbetreiber ein.